Unsere erste Fahrt mit Filou hat uns nach Stade geführt. Ein Kurztrip um Filou bei „winterlichen Verhältnissen“ besser kennenzulernen. Aber erst einmal zu Stade.
Stade liegt an der Schwinge zwischen dem Alten Land und Kehdingen, unweit der Unterelbe. Eine „Stade“ bezeichnete im Mittelhochdeutschen einen natürlich entstandenen Landeplatz für kleinere Schiffe. Mit der Bedeutung Ufer ist es in dem heute kaum mehr gebräuchlichen Wort „Gestade“ enthalten. Echte Seebären wussten dies natürlich.
Bis ins 13. Jahrhundert war Stade der wichtigste natürliche Hafen zwischen Cuxhaven und Harburg. Ein strategisch wichtiger Übergangsort über die Elbe. Hier traf die Handelsstraße (der „Ochsenweg“) die von Jütland in Dänemark durch Schleswig-Holstein zum Stade gegenüberliegenden Fährhafen Itzehoe verlief auf die zwei alten Fernhandelswege Richtung Paderborn und Hannover. 1209 verlieh Kaiser Otto IV. Stade das Stadtrecht. Durch das Erzbistum Bremen erhielt die Stadt das Stapelrecht und die Befreiung von der Heerfahrt. Stade wurde bereits in deren Anfangszeit Mitglied der Hanse. Jedoch bereits 1601 wurde Stade zum zweiten Mal und nun dauerhaft aus der Hanse ausgeschlossen: Die Stadt hatte 1587 englische Tuchkaufleute aufgenommen obwohl sie Mitglied der Hanse war. Da waren sie in Stade einfach zu gierig! Doppelt bestraft. Aus der Hanse ausgeschlossen und die Engländer waren auch weg. Die sind 1611 ab nach Hamburg. Also ein früher Brexit.
Stades Blütezeit reichte bis in den Dreißigjährigen Krieg hinein. 1625 zogen Dänische Truppen in die Stadt ein. 1628 eroberte der kaiserliche Heerführer Tilly die Stadt für die Katholische Liga. Kurz darauf brachten die Schweden sie für längere Zeit in ihren Besitz. Nach einigem hin und her endete die schwedische Herrschaft 1712 durch die Belagerung und das Bombardement dänischer Truppen. Die Dänen und die Schweden, wohl eine Hassliebe unter skandinavischen Geschwistern. Nach der Niederlage der Schweden kam die Stadt dann 1715 durch vertragliche Vereinbarung in den Besitz des Kurfürstentums Hannover.
Trotz des Ausschlusses aus der Hanse und deren Auflösung im 17. Jahrhundert verstand sich Stade stets als Hansestadt. Nach Ablehnung des ersten Antrags durch das niedersächsische Innenministerium durfte Stade sich dann ab Dezember 2008 wieder offiziell Hansestadt nennen. Der Titel „Hansestadt“ lässt sich halt touristisch gut vermarkten.
Zu den Sehenswürdigkeiten Stades gehört die gesamte Altstadt mit ihren Fachwerkhäusern. Hyggelig, wie es die Dänen sagen würden. Die meisten stammen aus dem 17. Jahrhundert. In einigen Straßenzügen stehen wesentlich ältere Häuser. Diese stammen aus der Zeit vor dem großen Stadtbrand von 1659. Dieser zerstörte zwei Drittel aller Stader Gebäude. Der Hansehafen war einst das wirtschaftliche Herz der Hansestadt. Hier befindet sich der Schwedenspeicher aus dem Jahr 1705. Dieser dient seit 1977 als Museum. Am Hansehafen wurde 1977 nach dem Vorbild des Lüneburger „Alten Krans“ am früheren Standort des Stader Salzkrans von 1661 ein Tretkran errichtet. Allerdings ohne die innere Mechanik. Das baufällige Original war 1898 abgerissen worden. Abgerissen werden sollte Mitte der 1970er Jahre auch die im Jahr 1753 erbaute Stader Stadtwaage am Hansehafen. Zugleich erwog der Rat damals, den 1000 Jahre alten Hansehafen zuzuschütten und an der Stelle einen Parkplatz anzulegen. Aus Geldmangel fiel die Entscheidung gegen den Parkplatzbau. Hansehafen wie historische Bausubstanz blieben erhalten. Heute unvorstellbar, ein Parkplatz. Was waren das damals für Kulturbanausen!
Stade hat drei Häfen die an der Schwinge liegen. Neben dem alten nicht mehr schiffbaren Hansehafen gibt es noch zwei weitere alte Häfen. Den um 880 erbauten der Stader Stadthafen (Neuer Hafen). Der dritte ist der Stader Holz- oder Floßhafen. Er ist vom Stadthafen durch die Salztorsschleuse abgetrennt. Der wichtige Seehafen Stade liegt im Stadtteil Bützfleth direkt an der Unterelbe.
Kennenlernen und Wintertest mit Filou
Das ist schon toll. Viel Platz mit Sitzecke und ein großes Bett, eine mollig warme Gas-Heizung, Badezimmer, Kühlschrank, Spüle, Fernseher und ... Das ist schon ein Quantensprung im Vergleich zu Herrn Benz. Dabei haben wir das fließende Wasser (warm und kalt) noch gar nicht richtig genutzt. Noch nicht geduscht. Der Kauf hat sich auf jeden Fall gelohnt. Gute Heizung und vielmehr Platz. Gerade wenn das Wetter einmal nicht so gut ist. Herr Benz ist übrigens bereits verkauft. Ein kurzer Trennungsschmerz und schon war „Benzi“ fort. Er wird jetzt für Fahrten zu Dressurveranstaltungen und Springreiten genutzt. Z. B. nach Aachen.
Wohnmobilstellplatz "Am Schiffertor“ http://www.stade-tourismus.de/de/zu-gast-als-wohnmobilist
Kommentar schreiben