Konstanz leistet sich als Wahrzeichen eine Edelkurtisane, eine Hure. An der Hafeneinfahrt steht die Statue der Edelkurtisane „Imperia“ vom Künstler Peter Lenk. Sie erinnert satirisch an das „Konstanzer Konzil“ (1414–1418). Eine üppige Kurtisane mit tiefem Dekolleté und einem nur locker sitzendem Umhang. Auf ihren erhobenen Händen trägt sie zwei zwergenhafte nackte Männlein. Einen Papst und einen König. König Sigismund und den auf dem Konzil gewählten Papst Martin V. Sie werden als „Gaukler“ karikiert, die sich die Insignien der Macht unrechtmäßig angeeignet haben. Als die Statue in einer Nacht und Nebelaktion aufgestellt wurde, gab es mächtig Krach unter den Konstanzer Bürgern. Heute ist „Imperia“ das Wahrzeichen der Stadt und keiner würde sie wieder hergeben! Erinnert mich an die Nanas in Hannover. Internet: https://de.wikipedia.org/wiki/Imperia_(Statue)
Konstanz liegt am Bodensee, im oberen Seebereich am Ausfluss des Rheins und direkt an der Grenze zur Schweiz. Im französischen (und englischen) wird der Bodensee auch als „Lac de Constance“ bezeichnet. Das sagt bereits viel über die Bedeutung der Stadt. Konstanz war lm Mittelalter ein europäischer Verkehrsknotenpunkt. Einige internationale Handelsrouten verliefen über Konstanz bzw. die Bodenseeregion. Viele Würdenträger kannten die Stadt deswegen auch schon von ihren Reisen, z.B. nach Rom. Deshalb fand das einzige Konzil nördlich der Alpen in Konstanz statt.
Die Altstadt von Konstanz ist besser erhalten als in vielen anderen deutschen Städten. Die Stadt wurde weder im Dreißigjährigen Krieg noch im Zweiten Weltkrieg nennenswert beschädigt. Konstanz Glück war, dass die Grenze zum schweizerischen Kreuzlingen mitten durch die Stadt geht. Im Gegensatz zu anderen deutschen Städten wurde Konstanz nicht verdunkelt und so war das linksrheinische Konstanz aus der Luft nicht von Kreuzlingen zu unterscheiden. Die Zahl der erhaltenen Bauten aus dem Mittelalter, als die Stadt ihre Blüte erlebte, ist daher groß.
Der Bodensee, das "Schwäbische Meer" und die ihn umgebenden Berge prägen die Stadt. Segeln, surfen, schwimmen, wandern, radeln, campen. Zu allen vier Jahreszeiten gibt es in Konstanz tolle Events am und auf dem See. Und Konstanz ist eine Einkaufsstadt. Ein großer Teil der Kunden kommt zum Shoppen aus der nahen Schweiz. Und auch eine Ferienwohnung in Konstanz ist für Eidgenossen finanziell sehr attraktiv geworden. Das hat dazu geführt, dass die Preise für Immobilien (Kauf und Miete) in Konstanz wesentlich stärker gestiegen sind, als im deutschen Durchschnitt.
Die Wermutstropfen? Wie in Bregenz trennt eine Bahnstrecke die Stadt vom See. Aber auch hier mit Hecken optisch entschärft. Und das Klima am See sorgt leider für zwei Störenfriede. Der winterliche Nebel und die vor allem sommeraktive Schnake (Stechmücke). Trotzdem schön in Konstanz. Wir hatten übrigens gar keine Begegnung mit Schnaken.
Wo war es am Schönsten? Einmal eine Aufführung bei den Bregenzer Festspielen ansehen, super. Zürich durch die schöne Altstadt schlendern, sehenswert. Konstanz hat uns jedoch am besten gefallen. Die lebendige Altstadt, das Viertel Niederburg, der Hafen und die lange Seepromenade. Und dann natürlich der Bodensee. Kleine Städte am und immer noch viele unverbaute Bereich. Am Ufer und oberhalb.
Internet: www.konstanz-tourismus.de/ und auch eine schöne und informative Internetseite des Fotografen Sven Jaenecke aus Konstanz www.konstanz-magazin.de/index.php.
Fasnacht in Konstanz und drumherum
In Konstanz und drumherum um den Bodensee gibt’s dann noch die fünfte Jahreszeit.
Konstanz ist eine Hochburg der schwäbisch-alemannischen Fasnacht. Guggenmusik, Narrenpartys, Umzüge wie der Butzenlauf als eine der ältesten Fasnachtstraditionen Süddeutschlands, der populäre Hemdglonker in Nachthemden und -mützen am „Schmotzigen Dunschtig“, spektakuläre Hexenverbrennungen am Fasnachtsdienstag und weitere närrische Elemente stellen in Konstanz die Verhältnisse während der schwäbisch-alemannischen Fasnacht auf den Kopf. Die Schweizer Nachbarn drehen zur Fasnacht auch richtig auf. Deutsche und Schweizer besuchen sich gegenseitig. Die Fasnacht ist einen extra Besuch wert. Frauchen hat sich bereits in Konstanz und in Lörrach das Treiben angesehen. Und diese verrückte Guggenmusik!
https://de.wikipedia.org/wiki/Guggenmusik und www.konstanz-magazin.de/Themen/fasnacht.php
DKV-Campingplatz Bodensee in Konstanz
Wir haben uns für den DKV-Campingplatz Bodensee entschieden. Den Wohnmobilstellplatz in Konstanz können wir nicht empfehlen. Zwar zentral gelegen, aber auf einem Busparkplatz. Nur im Notfall.
Der Campingplatz ist ruhig und dennoch zentral im Konstanzer Ortsteil Allmannsdorf/Staad gelegen. Den Platz trennt ein Grünstreifen von ca. 100 Meter vom Bodenseeufer mit direktem Fußweg. Zum Strandbad "Hörnle" und zur Bodensee-Therme sind es nur ein paar Gehminuten. Auch die Fähre nach Meersburg ist ganz in der Nähe und es sind jeweils nur 4 km am See entlang bis ins Stadtzentrum von Konstanz bzw. zur Blumeninsel Mainau. Der Campingplatz ist eine g^epflegte Anlage des Deutschen Kanu Vereins. Es gibt einen kleinen Kiosk mit Sitzplätzen und Selbstbedienung.
Campingplatz Bruderhofer Konstanz, Fohrenbühlweg 50, 78464 Konstanz, www.dkv-camping.de
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Giebe, Margret (Sonntag, 29 Juli 2018 11:12)
Hallo ihr beiden Urlauber,
wieder ein sehr schöner Reisebericht. Es ist so, als ob man mit euch durch Konstanz etc. schlendert. Wunderbar beschrieben und die Fotos sind eine Wucht. Weiter so!!!!
Für euch noch eine schöne Zeit und tolle Erlebnisse, an denen wir teilhaben dürfen. Weiterhin gute Fahrt und liebe Grüße