Gestern (13.09.) haben wir mit einem Reisebus drei Moldauklöster, eine Werkstatt für Schwarze Keramik und ein Ostereier-Museum besichtigt.
Die Moldauklöster sind eine Gruppe von rumänisch-orthodoxen Klöstern in der südlichen Bukowina. Verdientermaßen gehören die Klöster zum Weltkulturerbe. Es sind so genannte Wehrklöster umgeben von quadratischen Mauern und Wehrtürmen um damals die Ungarn, Polen und Türken abzuwehren. Mit ihrem Bau wurde im 15. und 16. Jahrhundert begonnen. Im damaligen Fürstentum Moldau von Stefan dem Großen und seinen Nachfolgern, insbesondere Petru Rareș. Stefan der Große soll angeblich für jeden Sieg die Errichtung einer Kirche oder eines Klosters versprochen haben. Seine Erfolge über Ungarn, Polen und Türken führten zur Stiftung von insgesamt über 40 Gotteshäusern und zur größten Ausdehnung des Fürstentums Moldau im heutigen Rumänien, der Republik Moldau und der Ukraine.
Die Wehrklöster zeichnen sich durch detaillierte Wandmalereien (Ikonenmalerei) auf den Außenmauern aus. Das Leben und Sterben Christi wird bildreich dargestellt. Dazu noch das reichverzierte Innere. Im 15. Jahrhundert konnten die meisten Menschen nicht lesen und schreiben. Mit diesen Bildern wurden sie von der Kirche und der Obrigkeit gewissermaßen eingeschüchtert. Himmel oder Hölle. Wenn sie den Popen und ihrem Fürsten gehorchten, wartete selbstverständlich der Himmel auf sie. Im Kloster Moldoviței hat uns Schwester Tatjana fast jedes einzelne Wandbild erklärt. Die Rumänen sind tief im orthodoxen Glauben verwurzelt. Gegenüber von Popen und Nonnen nehmen sie regelrecht eine demütige Haltung an. Insbesondere bei Schwester Tatjana. Eine resolute und Respekt einflößende Nonne. Dabei strahlt sie eine Begeisterung über ihren Glauben und ihr Leben im Kloster aus. Die Frau ist mit sich selbst im Reinen.
Im ersten Kloster blieb ich im Bus. In die beiden folgenden hat Frauchen mich in meiner Umhängetasche hineingeschmuggelt. Hat sich gelohnt. Zum Abschluss gab es noch den Besuch in einer Keramikwerkstatt (nicht unser Ding) und in einem Ostereier-Museum. Inklusive einer Vorstellung wie die Eier mit der Wachstechnik bemalt werden. Toll.
Das war wirklich ein toller Tag. Zwar etwas lang aber in der Summe einfach klasse. Unser Scout Detlef von Draculatours hat gestern und die Tage vorher wirklich alles toll organisiert. Wären wir alleine gereist, hätten wir nicht so viele Orte gesehen und soviel darüber erfahren.
Die Mobilisten haben vorgestern Abend ( bei unserer Ankunft) natürlich wieder geschlemmt. Vladimir hat gekocht. Es gab rumänisches Essen bis zum Abwinken. Ich hatte Diät und habe den Abend in unserem Filou verbracht. Gestern (bei der Klostertour) haben sich die Mobilisten unterwegs ein ausgiebiges Picknick gegönnt. Schinken, Salami, Käse, Tomaten und Palatschinken. Dazu Bier, Wasser oder Kaffee. Frauchen hatte für mich kleine Sticks und meine Wasserflasche eingepackt. Immerhin etwas.
Der Stellplatz von Vladimir in Ciocanesti
Irgendwo im nirgendwo der Bukowina liegt der Ort Ciocanesti. Dort hat Vladimir eine kleine Pension mit einem Stellplatz. Alles einfach aber zweckmäßig. Er könnte mit ein wenig mehr Einsatz soviel daraus machen. Ein fauler Bursche. Sein Bruder hat auf dem Nachbargrundstück seine eigene Kapelle. Die spinnen die Rumänen. Stammen ja auch von den Römern ab.
Vladimir hat mehrere Hunde die freiherumlaufen. Wahre Monster. Die haben mich immer gejagt. Die Welpen dachten ich wäre ihr Spielzeug. Ihre Mutter hat mich immer angeknurrt und ihre Zähne gezeigt. Als wenn ich ihren kleinen Monster etwas antun würde. Aber Frauchen hat mich beschützt.
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